FÜR ALLE FÄLLE FRITZ

Joe Knipp/ Albrecht Zummach

UA: Mai 2008 – Inszenierung und Bühne: Joe Knipp; Kostüme: Hannelore Honnen; Mit Martin Erdmann (Klavier); Rebecca Madita Hundt (Azize Flittner); Mirjam Radovic; David N. Koch.

Songs und Szenen über das ganze, wilde Leben in den 60ern. „Hier ergänzen sich rasante, komödiantische Szenen mit den hinreißenden Liedern von Knipp/ Zummach. Eine urkomische Revue. Es gibt so viel zu entdecken: Beatles, Satie, Wagner, Pop, Jazz, einfach wunderbar“.

FÜR ALLE FÄLLE FRITZ

Wüstling mit romantischer Ader: Robert Kramp (David Koch) bricht die Herzen der wildesten Frauen. (Foto: Weimer)

Fritz ist ein Schwein. Ein sexbesessenes, chauvinistisches, brutales, drogensüchtiges Schwein. Obwohl er eigentlich ein Kater ist. Sein Erfinder, US-Zeichner Robert Crumb, mischte mit dieser anarchistischen Figur vor 40 Jahren die Disney-geprägte Comic-Szene auf. Crumb hat immer bestritten, dass Fritz die Inkarnation eigener Wunschträume sei. Doch lassen sich Persönlichkeit und Werk so genau trennen?

Um diese Frage geht es Joe Knipp (Text) und Albrecht Zummach (Komposition) bei ihrer schrägen Collage „Für alle Fälle Fritz“, die im Theater am Sachsenring Uraufführung hatte. Sie verbanden Elemente aus dem Leben des echten Robert Crumb (im Stück Robert Kramp) mit den chaotischen Possen von Fritz, dem bei Knipp zum Schwein mutierten Kater. David Koch mit Max-und-Moritz-Tolle behauptet sich als Wüstling mit romantischer Seele zwischen zwei ebenso springlebendigen und temperamentvollen Frauen, Mirjam Radovic als Fritz‘ Schweineschwester und Rebecca Madita Hundt (als Freund Hermann und Frau Strauß, die nach Crumbs Willen Fritz mit einem Eispickel erschlagen sollte). Martin Erdmann bringt am Klavier Zummachs zitatengespickte, mitunter an Kurt Weill erinnernde Partitur zum Klingen und bietet den drei Darstellern sicheres Geleit bei den Songs.

Dieser Theater gewordene Comic ist in Wahrheit eine vertrackte, (selbst)ironische Reflektion über das Entstehen von Kunst, bei dem der sich gottähnlich fühlende Schöpfer derselben allzu leicht ein Opfer seiner Kreaturen werden kann.“

von Barbro Schuchardt (Kölnische Rundschau 6.05.2008)

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